August Bratfisch
August Bratfisch, der am 24. Februar 1883 in Metz geboren wurde, war ein deutscher Maler und Graphiker. Er starb am 1. November 1960 in Wanzleben.
Bratfisch, der seit etwa 1897/98 bei der Eisenbahn tätig war, absolvierte nebenberuflich bis 1918, vermutlich in Montigny, eine Ausbildung im Fach der Malerei und Graphik.
Seine Versetzung von Elsaß-Lothringen im Jahre 1918/19 führte seine Wege nach Magdeburg Südost in das Reichsbahnausbesserungswerk Salbke. In diesem war er dann auch bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1948 als Werkschreiber beschäftigt. Es ist bekannt, dass Bratfisch gegen Ende der 1930er Jahre in dem der Reichsbahn gehörenden Wohnhaus Hallische Straße 12 gewohnt haben soll.
August Bratfisch schloss sich 1919 der Magdeburger spätexpressionistischen Künstlergruppe "Die Kugel" an. Während dieser Zeit widmte er sich überwiegend der Darstellung von Menschen. Der als sehr zurückhaltend bekannte Bratfisch schuf in den 1920er und 1930er Jahren zumeist Ölbilder von Blumen mit Insekten.
Im Jahr 1945 verlor Bratfisch durch einen Bombenangriff seine Wohnung und wurde schließlich mit seiner Familie nach Blumenberg evakuiert. Von dort aus zog er wenig später nach Wanzleben. Die neuen Eindrücke der ländlichen Magdeburger Börde vor den Toren Magdeburgs inspirierten nunmehr sein Schaffen.
Als Pensionär widmete Bratfisch sich der Entstehung eines Pflanzenatlasses mit 300 farbigen Darstellungen wildwachsender Pflanzen. Außerdem entstanden viele Aquarelle mit Motiven der Bördelandschaft sowie Bleistiftzeichnungen von den Dörfern der Magdeburger Börde.
Aufgrund seines schon dokumentarischen Werkes bezüglich der Magdeburger Börde, den Orten, Landschaften und Pflanzen erhielt Bratfisch den Beinamen "Börde-Maler".
August Bratfisch war schließlich bis zu seinem Tod 1960 künstlerisch tätig. Das Bördemuseum Ummendorf beheimatet seinen Nachlass.