Auf dem westlich der Bahnstrecke, zwischen der Blumenberger Straße und Friedhofsstraße gelegenen Salbker Friedhof befand sich die unter Denkmalschutz stehende Friedhofskapelle Salbke.
Die Kapelle wurde trotz dem Status des Denkmalschutzes, nach Meinung der ansässigen Anwohner, von der Stadt Magdeburg handstreichartig und unter Protest der Bevölkerung im März 2009 abgerissen.
Die als schlichter Ziegelbau im Stil der Neogotik ausgeführte Kapelle wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem 1905 eröffneten Friedhof der Gemeinde Salbke errichtet. Der Grundriss wies eine T-Form auf. An den Stirnseiten befand sich mittig im Giebel ein rundes Fenster. Die in Nord/Süd-Richtung ausgerichtete Feierhalle hatte große als Spitzbögen gestaltete Fenster, die durch schmales gußeisernes Maßwerk gegliedert wurden. An der Stirnwand hinter dem Katafalk befand sich eine Gruppe von drei Fenstern, die mit farbiger Glasmalerei verziert waren. Während das mittlere Fenster eine figürliche Darstellung zeigte, wiesen die beiden anderen Fenster Ornamente auf. Vermutlich in den 1920er Jahren entstand eine Erweiterung der Leichenhalle. Der Bau war als schlichte Friedhofsarchitektur dörflichen Charakters aus der Zeit des Späthistorismus bemerkswert und unter Denkmalschutz gestellt.
Am 20. März 2009 erfolgte auf Veranlassung der Magdeburger Stadtverwaltung der Abriss der Kapelle wegen Baufälligkeit. Die Maßnahme wurde insbesondere von den Bewohnern Salbkes stark kritisiert. Es erfolgte eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Kapelle. Auch von Kommunalpolitikern gab es deutliche Kritik an den Abrissplänen. Kritisiert wurde die Vernachlässigung des öffentlichen Bauwerks, die zum schlechten Bauzustand geführt hatte, die Informationspolitik der Stadtverwaltung und die unter Kosten- und nicht unter Denkmalschutzgesichtspunkten gefällte Abrissentscheidung.
Die Glasmalereiarbeiten wurden vor dem Abriss geborgen.
Auf Antrag der Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen beschloss der Magdeburger Stadtrat am 7. Dezember 2009 die Errichtung eines Ersatzneubaus.
Dieser wurde unter Verwendung geborgener Teile, der restaurierten Glasarbeiten, im Herbst 2011 fertiggestellt und am 9. November 2011 der Öffentlichkeit übergeben.
Der Neubau erwies sich von der Bausubstanz her allerdings auch nicht als sehr standhaft und wird bereits 2018 aufwändig saniert.