Alt Salbke 102-106
Der unter Denkmalschutz stehende Wohnblock Alt Salbke 102-106, auf dessen gegenüberliegender Straßenseite das Reichsbahnausbesserungswerk Salbke ihre Gebäude verwaltete, entstand 1928/29 nach Plänen des Architekten Friedrich Rother im Auftrag der Wohnungsgenossenschaft Magdeburger Mieter-, Bau- und Sparverein.
Zu DDR-Zeiten war der Wohnblock den Salbkern unter dem Namen "Gespensterschloß" ein Begriff, wahrscheinlich aufgrund des schlechten baulichen Zustandes.
Der Denkmalschutz begründet sich einerseits durch den Zeugnischarakter der Häuserreihe für die Siedlungsarchitektur der 1920er Jahre andererseits durch die damalige Profilierung Magdeburgs als "Stadt des Neuen Bauwillens". Der Wohnblock trägt demnach eine architekturgeschichtliche Bedeutsamkeit.
Im 19. Jahrhundert stand dort etwa eine Windmühle, wo sich heute die dreigeschossige Häusergruppe im nördlichen Teil Salbkes erstreckt.
Der Stil des Neuen Bauens zeigt sich in der mit einem Flachdach bedeckten Häuserreihe durch eine sachlich-funktional gehaltene Fassade. Ebenso zeugen die Fenster, die wie ein Band die Front des Wohnblocks zieren, von den Idealen der Bauhaus-Gruppe um Walter Gropius, wobei der Bereich der Treppenhäuser die Fassade etwas zurücktreten lässt.
Die in der Vergangenheit offenen Loggien der Frontseite wurden bereits verschlossen. Die auf der Rückseite befindlichen Balkone sind ebenfalls erst vor wenigen Jahren nachträglich angebaut worden.
Ziegeleinfassungen heben die Eingangsbereiche zusätzlich hervor. Die Häuser besitzen ein Mezzaningeschoss.
Weitere bedeutsame Baudenkmale, die einen vergleichbaren Baustil aufweisen, sind in der weiter nördlich gelegenen Siedlung Fermersleben anzutreffen.